Die G20-Agrarminister haben gestern den Reigen der Ministerkonferenzen unter deutscher G20-Präsidentschaft eröffnet. Sie haben vorrangig drei für die Landwirtschaft wichtige Themen beraten: Wasser, Antibiotika und Digitalisierung. Dabei haben sie sich zu einem verantwortlichen Umgang mit Antibiotika in der tierischen und pflanzlichen Erzeugung verpflichtet. Sie haben sich auf eine Verschreibungspflicht für Antibiotika bei Tieren verständigt.
Zudem haben sie sich darauf geeinigt, dass jedes Land bis 2020 entweder eine nationale Risikoanalyse hinsichtlich der Unbedenklichkeit oder eine Roadmap für den Ausstieg aus dem Antibiotikaeinsatz als Wachstumsförderer vorlegen muss. In der EU ist der Einsatz von Antibiotika als Wachstumsförderer bereits seit 2006 verboten. Dazu erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt:
"In Deutschland haben wir ein erfolgreiches Konzept geschaffen, um den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung konsequent zu erfassen und zu senken. Und wir arbeiten weiter intensiv daran, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zu verringern – zum Beispiel, indem wir die EU-Tierarzneimittelnovelle aktualisieren. Insbesondere die Anwendung sogenannter Reserveantibiotika muss restriktiver werden. Das wird nur gelingen, wenn Veterinär- und Humanmedizin eng zusammen arbeiten. Deshalb verfolgen wir in Deutschland den "One-Health-Ansatz" (Human- und Tiermedizin, Landwirtschaft, Umwelt), für den ich auch im Rahmen von G7 und G20 geworben habe und der inzwischen international auf sehr großes Interesse stößt. Mit diesen konkreten Verpflichtungen der G20 Agrarminister zu einem restriktiven Umgang mit Antibiotika in der Landwirtschaft, ist uns international ein Meilenstein auf dem Weg zur Reduzierung von Antibiotikaresistenzen – auch beim Menschen – gelungen."
Montag, 23. Januar 2017/ BMEL/ Deutschland
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