Aus der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung geht hervor, dass sich die gesamte landwirtschaftliche Erzeugung in der Europäischen Union (EU) im Jahr 2017 auf 432,6 Milliarden Euro zu Herstellungspreisen belief, was im Vergleich zu 2016 einen Anstieg um 6,2% darstellt. Im Jahr 2017 entsprachen die Ausgaben für Vorleistungen (eingesetzte Waren und Dienstleistungen) 56% des Werts der landwirtschaftlichen Erzeugung (bzw. 244,1 Mrd. Euro), während die Bruttowertschöpfung (d. h. der Wert der Erzeugung abzüglich des Werts der Vorleistungen) 44% (bzw. 188,5 Mrd. Euro) entsprach. Infolge der deutlichen Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung bei geringerem Anstieg der Vorleistungen (+1,8%) erzielte die EU-Agrarindustrie im Jahr 2017 eine weitaus höhere Bruttowertschöpfung (+12,4%) als 2016.
Mit 72,6 Mrd. Euro (bzw. 17% des EU-Gesamtwerts) hatte Frankreich 2017 die höchste gesamte landwirtschaftliche Erzeugung aller Mitgliedstaaten zu verzeichnen, gefolgt von Deutschland (56,2 Mrd. Euro bzw. 13%), Italien (55,1 Mrd. Euro bzw. 13%), Spanien (50,6 Mrd. Euro bzw. 12%), dem Vereinigten Königreich (31,8 Mrd. Euro bzw. 7%), den Niederlanden (28,9 Mrd. Euro bzw. 7%), Polen (24,9 Mrd. Euro bzw. 6%) und Rumänien (17,5 Mrd. Euro bzw. 4%).
Gegenüber 2016 stieg der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung 2017 in fast allen EU-Mitgliedstaaten. Relativ gesehen wurde der höchste Anstieg in Estland (+18,2%) verzeichnet, gefolgt von Irland (+13,6%), Rumänien (+13,2%), dem Vereinigten Königreich (+12,6%) und Polen (+11,1%). Im Gegensatz dazu ging der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung in Slowenien (-4,7%) und Malta (-3,1%) leicht zurück, während er in Kroatien und der Slowakei unverändert blieb. In den Mitgliedstaaten mit der höchsten gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung wurden folgende Zuwächse registriert: 8,6% in Deutschland, 3,2% in Frankreich und 2,2% in Italien.
Deutlicher Anstieg des Wertes der Erzeugung von Milch, Eiern und Schweinen
Der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung wird von Preisveränderungen oder Veränderungen der Menge (oder einer Kombination aus beiden) beeinflusst.
Der Anstieg der landwirtschaftlichen Erzeugung der EU um 6,2% im Jahr 2017 gegenüber 2016 ist hauptsächlich auf eine Zunahme des Werts der tierischen Erzeugung (+10,3%) zurückzuführen, die fast ausschließlich durch einen Anstieg der Preise (+10,3%) bedingt ist. Der Gesamtanstieg des Werts der tierischen Erzeugung ist vornehmlich bedingt durch Zunahmen um 20,2% bei Milch, um 17,9% bei Eiern und um 11,6% bei Schweinen, hauptsächlich infolge gestiegener Preise.
Der Wert der pflanzlichen Erzeugung nahm in der EU um 3,6% zu, wobei die Menge um 1,7% und die Preise um 1,9% stiegen. Der Anstieg war größtenteils bedingt durch Zunahmen um 10,2% bei Weizen und Dinkel und um 7,7% bei Handelsgewächsen.
Die landwirtschaftlichen Betriebsmittelkosten (Vorleistungen) in der EU sind gestiegen (+1,8%). Dies war hauptsächlich auf einen Anstieg um 5,9% bei Energie und Schmierstoffen zurückzuführen, der jedoch teilweise durch einen Rückgang um 4,9% bei Düngemitteln und Bodenverbesserungsmitteln ausgeglichen wurde.
Freitag, 16. November 2018 / EG / Europäische Union.
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