Mehr als 21.000 Hepatitis-E-Fälle bei Menschen wurden in den letzten 10 Jahren gemeldet, wobei im genannten Zeitraum ein Anstieg um das Zehnfache zu beobachten war.
Rosina Girones, Vorsitzende der Arbeitsgruppe der EFSA für Hepatitis E, erklärte: „Auch wenn Hepatitis E nicht so weit verbreitet ist wie andere lebensmittelbedingte Krankheiten, handelt es sich dabei um ein wachsendes Problem in der EU. In der Vergangenheit dachte man, die Hauptquelle für Infektionen sei das Trinken von kontaminiertem Wasser bei Reisen außerhalb der EU. Heute aber wissen wir, dass Lebensmittel die wichtigste Übertragungsquelle der Krankheit in Europa sind.“
Hausschweine sind die Hauptüberträger von Hepatitis E in der EU. Wildschweine können das Virus ebenfalls tragen; ihr Fleisch wird jedoch seltener verzehrt.
Die Sachverständigen des EFSA-Gremiums für biologische Gefahren empfehlen den Mitgliedstaaten, das Bewusstsein für die mit rohem und halbgarem Schweinefleisch verbundenen Risiken für die öffentliche Gesundheit zu schärfen, und raten Verbrauchern, Schweinefleisch gründlich durchzugaren. Sie empfehlen ferner die Entwicklung geeigneter Methoden zum Nachweis von Hepatitis E in Lebensmitteln.
Die aktuelle wissenschaftliche Beratung basiert auf einem früheren wissenschaftlichen Gutachten über Auftreten und Kontrolle von durch Lebensmittel übertragbaren Viren, das 2011 veröffentlicht wurde.
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat darüber hinaus heute einen Bericht über Hepatitis E beim Menschen veröffentlicht, in dem Test-, Diagnose- und Überwachungsmethoden bewertet werden und ein Überblick über die verfügbaren epidemiologischen Daten gegeben wird.
Dienstag, 11. Juli 2017 / EFSA / Europäische Union.
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