In den ersten drei Monaten dieses Jahres hat die Afrikanische Schweinepest (ASP) auf neue Gebiete in der Ukraine übergegriffen. Konkret wurden Fälle aus den Regionen Ternopil, Cherson, Donezk, Dnipropetrowsk, Iwano-Frankiwsk und Saporischschja gemeldet. Damit hat sich die Seuche seit 2014 bereits über das ganze Land ausgebreitet, mit Ausnahme der Oblast Lwiw. Im ersten Jahresquartal wurden darüber hinaus neue Fälle aus Luhansk gemeldet, wo seit dem ersten Auftreten der Seuche im Jahre 2014 keine Ausbrüche mehr festgestellt worden waren, wie auch aus anderen bereits von der Seuche betroffenen Gebieten, darunter auch Tschernihiw, Riwne, Poltava, Odessa, Mykolajiw, Kirowohrad, Charkiw, Kiew, Winnyzja und Tscherkassy. Insgesamt wurden 52 Ausbrüche bei Hausschweinen bestätigt, von denen die meisten in Hinterhofbetrieben aufgetreten sind. Aber auch 11 gewerbliche Haltungen waren betroffen, darunter einige Großbetriebe. Bei Wildschweinen wurden hingegen nur 2 Ausbrüche gemeldet.
Nach dem beträchtlichen Anstieg der Zahl der ASP-Ausbrüche zwischen Juni und September letzten Jahres – 186 Ausbrüche bei Hausschweinen und 49 bei Wildschweinen in nur vier Monaten – wurden aus Russland in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres nur insgesamt 7 Ausbrüche bei Hausschweinen (allesamt in Hinterhofbetrieben) und 8 neue Ausbrüche bei Wildschweinen gemeldet. Besonders auffällig ist dabei das Auftreten der Krankheit bei den Hausschweinen eines Hinterhofbetriebs in der Oblast Irkutsk, der sich weitab von den bislang festgestellten Ausbrüchen befindet.
Aus Litauen wurden in nur drei Monaten 138 Ausbrüche bei Wildschweinen gemeldet, die in den Gemeinden Panevėžys, Utena, Kaunas und Vilnius im Osten des Landes aufgetreten sind. Im Vergleich dazu wurden im gesamten vergangenen Jahr insgesamt 285 Ausbrüche bei Wildschweinen registriert. Bei Hausschweinen hat es dagegen bislang nur einen Ausbruch gegeben.
In Polen ist die Zahl der Ausbrüche bei Wildschweinen mit 87 gemeldeten Fällen in den ersten Monaten des Jahres 2017 sprunghaft angestiegen und übertrifft nach drei Monaten bereits die Anzahl der im gesamten Jahr 2016 bestätigten Fälle (81 bei Wildschweinen). Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Seuche bislang nur bei Wildschweinen festgestellt wurde und die Hausschweine verschont geblieben sind. Von der Seuche betroffen sind die Woiwodschaften Masowien, Lublin und Podlachien im Osten des Landes in Grenznähe zu Belarus und der Ukraine.
Im vergangenen März wurden aus Moldawien 2 neue ASP-Ausbrüche in Hinterhofbetrieben in den Gemeinden Soroca und Edinet gemeldet. Dabei handelt es sich um den dritten und den vierten Ausbruch der Seuche in diesem Land, nachdem im vergangenen September 2016 zwei Ausbrüche in Hinterhofbetrieben in Donduseni aufgetreten waren, die im November von der OIE für abgeschlossen erklärt wurden.
Laut den Daten, die Lettland und Estland an das Tierseuchenmeldesystem ADNS übermittelt haben, sind in Lettland zwei neue Ausbrüche bei Hausschweinen und insgesamt 219 Ausbrüche bei Wildschweinen aufgetreten (bis 12.04.2017), während Estland 272 Ausbrüche bei Wildschweinen gemeldet hat (bis 12.04.2017).
Aus Italien, wo die Seuche auf Sardinien endemisch auftritt, wurden den ADNS-Daten zufolge 10 Ausbrüche bei Hausschweinen und 28 Ausbrüche bei Wildschweinen gemeldet.
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April 2017/ 3tres3-Redaktion auf Grundlage von Angaben der OIE und des ADNS.