Der globale Schweinesektor ist aufgrund seiner Größe und der Dichotomie zwischen Produktionsart und Biosicherheitsniveau besonders anfällig für die grenzüberschreitende Übertragung von Tierkrankheiten wie der Afrikanischen und der Klassischen Schweinepest, der Maul- und Klauenseuche oder des Porzinen Reproduktiven und Respiratorischen Syndroms. All dies stellt eine ständige Bedrohung für die Schweinegesundheit dar, vor allem als Folge des formellen und informellen internationalen Handels.
Der Risikobewertungsmethode folgend hat die FAO die Einschleppungs- und Expositionswege der verschiedenen Schweinekrankheiten klassifiziert und eine Übersicht zusammengestellt, die zahlreiche anschauliche Beispiele enthält. Einschleppungswege können in formellen internationalen Handel (lebende Tiere und Erzeugnisse), informellen internationalen Handel (lebende Tiere und Erzeugnisse) und die Ausbreitung über Infektionsträger eingeteilt werden. Der formelle Handel mit Schweinen und Schweinefleischerzeugnissen wird durch Gesetze und Maßnahmen zum Schutz der Tierbestände vor exotischen Krankheiten geregelt. Sehr viel schwieriger zu kontrollieren ist die grenzüberschreitende Übertragung von Schweinekrankheiten durch den informellen Handel, einschließlich dem illegalen Schmuggel, aber auch der informelle grenzüberschreitende Transfer von Tieren und Erzeugnissen für den persönlichen Gebrauch oder über informelle Marktketten. Fleischprodukte sind am häufigsten an der grenzüberschreitenden Ausbreitung beteiligt, gefolgt von Infektionsträgern verschiedener Art und lebenden Schweinen, die schwieriger zu schmuggeln sind.
Risikobewertungen können bei der Identifizierung von Einschleppungs- und Expositionswegen von Krankheitserregern eine Hilfe sein, doch quantitative Angaben zu informellen Einschleppungswegen von Krankheiten sind nach wie vor sehr knapp und oft unvollständig, was die Einschätzung der tatsächlichen Risikohöhe erschwert. Nichtsdestoweniger werden diese Informationen als wesentlich erachtet, um risikobasierte Sensibilisierungs-, Präventions- und Überwachungsprogramme einzurichten, die der Realität Rechnung tragen. Dies ist heutzutage besonders wichtig, da sich die ASP in den letzten Monaten auf neue Regionen und Länder ausgebreitet hat.
Die Ergebnisse wurden in der BMC Veterinary Research veröffentlicht, einer peer-reviewten wissenschaftlichen Zeitschrift (Beltran-Alcrudo et al., 2019)
Freitag, 8. März 2019/ FAO.
http://www.fao.org