Der EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Janusz Wojciechowski hat sich in einem offiziellen Schreiben an die verschiedenen Landwirtschaftsminister der Europäischen Union zur aktuellen Situation des Schweinefleischsektors geäußert.
Laut dem Kommissar hat sich der Schweinefleischsektor stabilisiert und zeigt erste Anzeichen einer Erholung. So seien die Notierungen in den letzten Wochen trotz des Drucks durch das Coronavirus, der Exportbeschränkungen aufgrund der ASP-Ausbrüche in einigen Mitgliedsstaaten und des saisonalen Nachfragerückgangs stabil geblieben. Zudem seien sowohl der Anstieg der Ferkelpreise, der auf eine Verbesserung der Marktbedingungen hindeute, als auch der Rückgang des Rückstaus an Schlachtschweinen zusammen mit den sinkenden Schlachtgewichten positive Anzeichen.
Der Kommissar weist in seinem Schreiben auch darauf hin, dass die Situation in den verschiedenen Mitgliedsstaaten unterschiedlich sei und sich in den von der ASP betroffenen Staaten besonders schwierig darstelle. Der Eindämmung der Krankheit müsse sowohl in den einzelnen Mitgliedsstaaten als auch auf EU-Ebene oberste Priorität eingeräumt werden. Ferner seien weitere Anstrengungen erforderlich, um die verschiedenen EU-Handelspartner vom Konzept der Regionalisierung zu überzeugen.
Eine weitere Herausforderung für den europäischen Schweinefleischsektor stelle die Tatsache dar, dass er nicht homogen sei und es daher keine Einheitslösung gebe. Daher müssten Eingriffe in den Schweinefleischmarkt besonders sorgfältig überdacht werden, damit sie nicht zu negativen Auswirkungen führten.
Der Kommissar räumt jedoch gleichzeitig ein, dass es trotz der in den letzten Wochen beobachteten positiven Anzeichen noch zu früh sei, um die Auswirkungen dieses positiven Trends vollständig einschätzen zu können.
15. Februar 2021/ Janusz Wojciechowski-Twitter.