Wachstum der EU-Schweinefleischproduktion wird sich 2021 verlangsamen
Die EU-Schweinefleischproduktion stieg 2020 um 1,2 %, angetrieben durch die Exportnachfrage. Die Viehbestandserhebung vom Dezember 2020 zeigt einen Anstieg der Mastschweine um 750.000 Tiere (+0,8 %). Auch die Zahl der Ferkel stieg um 2,2 Millionen. Dies wird voraussichtlich zu einem Anstieg der Schweinefleischproduktion in der ersten Jahreshälfte 2021 führen. Die Anzahl der Sauen hingegen sank um 0,5 %.
Nach einer Stabilisierung im Sommer 2020 begannen die Schweinepreise wieder zu sinken, hauptsächlich aufgrund der Corona-Beschränkungen in den Schlachthöfen. Beschleunigt wurde dies Ende 2020 durch den Nachweis der ASP bei Wildschweinen in Deutschland Mitte September und die daraus resultierenden Exportverbote. Dies setzte die Preise unter Druck, bis sie sich Anfang 2021 dank der anhaltenden Nachfrage aus China und des geringeren inländischen Angebots deutlich zu erholen begannen.
Insgesamt gesehen dürfte die Schweinefleischproduktion im Jahr 2021 nur leicht um 0,7 % steigen. Der sichtbare Verbrauch von Schweinefleisch wird voraussichtlich auf 32,7 kg pro Kopf (+1,4 %) ansteigen, da auf dem Binnenmarkt mehr Schweinefleisch verfügbar sein wird.
Exporte nach China trotz ASP auf Rekordniveau
Die Exporte von Schweinefleisch stiegen 2020 um 18 %. Der weitaus größte Anteil ging nach China, das seinen Handel mit der EU um rund 1 Mio. t steigerte. Obwohl die ASP-Fälle in Deutschland zu sofortigen Beschränkungen der Exporte nach China, Südkorea und Japan führten, konnten andere EU-Mitgliedsstaaten in die von den deutschen Händlern hinterlassene Lücke einspringen. Andere EU-Länder, wie Belgien, Ungarn und Polen, sind (immer noch) von ähnlichen Exportbeschränkungen betroffen.
Nach nunmehr zwei Jahren spektakulären Wachstums werden die Exporte in diesem Jahr zwar zurückgehen, aber immer noch auf sehr hohem Niveau bleiben. Die chinesische Schweinefleischbranche beginnt sich zu erholen, aber es treten immer noch neue Fälle von ASP auf, was die Entwicklung bremsen kann.
30. März 2021/ Europäische Kommission/ Europäische Union.
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