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MarkiT: Mehr Tierwohl in der Schweinehaltung

In einem Forschungsprojekt, betreut von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), wurden nun Maßnahmen erarbeitet, die zu einer tiergerechten Schweinehaltung beitragen.

6 Juli 2018
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Die Tierwohl-Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt: Die Haltungsbedingungen von Nutztieren sind ein Anliegen der Gesellschaft geworden. In einem Forschungsprojekt, betreut von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), wurden nun Maßnahmen erarbeitet, die zu einer tiergerechten Schweinehaltung beitragen. Sie sollen in das bestehende Edeka-Markenfleischprogramm "Gutfleisch" integriert werden.

Hersteller und Handel kennzeichnen immer häufiger ihre Fleischprodukte mit entsprechenden Labels oder Hinweisen auf die Haltungsbedingungen. Bereits etablierte Marken stehen nun vor der Herausforderung, entweder eines der Label zu übernehmen oder ihre Herstellungsrichtlinien anzupassen und dies gegenüber ihren Kunden zu kommunizieren. Letzteres wurde in dem Verbundprojekt "Weiterentwicklung eines Markenfleischprogramms zu einer tiergerechteren Urproduktion unter Berücksichtigung ökonomischer und sozialer Aspekte (MarkiT)" untersucht.

Praxisnahe Forschung

Wissenschaftler analysierten in enger Kooperation mit Landwirten, wie die Haltungsstandards in der Schweinehaltung verbessert und entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden können.

Um die Akzeptanz bestimmter Tierwohlmaßnahmen bei Verbrauchern bewerten zu können, wurden zunächst Kundenbefragungen durchgeführt. Anschließend erfolgten bei den Landwirten Befragungen zur Umsetzbarkeit. Nachdem die Maßnahmen zur Förderung des Tierwohls festgelegt wurden, setzten die teilnehmenden landwirtschaftlichen Betriebe diese im Projekt "MarkiT" um.

Maßnahmen für mehr Tierwohl

Zu diesen Maßnahmen zählten ein erhöhtes Platzangebot für die Tiere, die zusätzliche Gabe von Raufutter und organischem Beschäftigungsmaterial, die Einteilung der Stallbuchten in Funktionsbereiche, der Verzicht auf das Kupieren von Schwänzen sowie der Verzicht auf die betäubungslose Kastration der männlichen Ferkel. Um die Tiergesundheit sicherzustellen, wurden die tiergesundheitlichen Auswirkungen detailliert analysiert und bewertet.

Die im Projekt entwickelten Haltungsstandards wurden schließlich im bestehenden Edeka-Markenfleischprogramm "Gutfleisch" in ausgewählten Pilotbetrieben umgesetzt, um die Entwicklung hin zu einer tiergerechteren Schweineproduktion voranzutreiben. Die Haltungsstandards sollen nun auf alle Betriebe des Markenfleischprogramms ausgeweitet werden.

Hintergrund

Das Projekt MarkiT wurde im Innovationsprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) betreut. Bearbeitet wurde das Vorhaben von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Georg-August-Universität Göttingen, der Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh ZNVG eG, der Fleischwerk Edeka Nord GmbH und dem GIQS e.V. Ergebnisse des Verbundprojekts flossen auch in den zweiten Band der Reihe "Qualitätsmanagement in der Agrar- und Ernährungswirtschaft" mit dem Titel "Qualitätsmerkmal Tierwohl" ein. Dieser erscheint in Kürze und erläutert, vor welchen Herausforderungen Akteure der Zulieferketten zum Lebensmitteleinzelhandel stehen, um ihre Tierwohlleistungen aufzuzeigen und objektiv bewerten zu lassen.

Informationen zum Projekt unter www.giqs.org/projekte/markit

Informationen zum Projekt "MarkiT: Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA): Verbundprojekt: Weiterentwicklung eines Markenfleischprogramms zu einer tiergerechteren Urproduktion unter Berücksichtigung ökonomischer und sozialer Aspekte (MarkiT)

Montag, 18. Juni 2018/ BLE/ Deutchsland.
https://www.ble.de

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