In den vergangenen Tagen wurden in mehreren Gebieten der Ukraine neue Ausbrüche von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Handelsschweinen festgestellt. In der letzten Woche berichteten wir über Ausbrüche in Sumy und Poltawa. Nun meldet die OIE neue Ausbrüche in Tschernihiw, Kiew, Odessa und Mykolajiw. Die beiden letztgenannten Regionen waren bislang von der Krankheit nicht betroffen.
In Tschernihiw wurde ein Ausbruch mit 49 empfänglichen Tieren festgestellt, von denen 2 erkrankt waren, während in Kiew in einem Hinterhofbetrieb mit insgesamt 81 empfänglichen Tieren ein positives Tier nachgewiesen wurde. Der Betrieb befindet sich in einem Waldgebiet etwa 5 km von der Gemeinde Ostrow entfernt. In Odessa wurde ein Ausbruch in einem Haltungsbetrieb mit 29 empfänglichen Tieren gemeldet, von denen 3 erkrankt waren, und schließlich gab es in Mykolajiw einen Ausbruch mit zwei Fällen bei insgesamt 23 empfänglichen Tieren.
Das Auftreten dieser Ausbrüche deutet darauf hin, dass die ASP-Situation in der Ukraine sich in Richtung des von den FAO-Experten projizierten pessimistischen Szenarios entwickelt. Es scheint, dass die Übertragung des Virus über den Menschen und/oder während der Beförderung der Tiere erfolgt.
Nach Auffassung des Präsidenten des ukrainischen Schweinezüchterverbands, Artur Loza, hat die Tatsache, dass die letzten schweren ASP-Ausbrüche bereits mehrere Monate zurückliegen, dazu geführt, dass die Besorgnis der Bevölkerung nachgelassen hat und die Meinung vorherrscht, die Krankheit breite sich nicht mehr weiter aus. Diese neuen Fälle zeigten jedoch, so Loza, dass die ASP jederzeit und überall wieder auftreten kann und dass die Übertragung nicht hauptsächlich durch Wildschweine erfolgt, sondern durch Schweineprodukte und den Tiertransport. Dieser Vektor sei aufgrund seiner Unvorhersehbarkeit der gefährlichste. Loza betonte, es sei schwierig, eine Prognose über die weitere Ausbreitung der ASP abzugeben.
Donnerstag, 5. November 2015/ Pigua/ Ukraine.
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Oktober-November 2015/ OIE.
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