Paulo Arruda, Professor an der Iowa State University, hat in den Geweben des zentralen Nervensystems von Ferkeln mit Anzeichen einer Polio-ähnlichen Schwäche ihrer Hinterbeine ein neues Virus entdeckt.
Unter der Leitung von Arruda untersuchte eine Gruppe von Forschern der Iowa State University, der University of Minnesota und der Kansas State University Proben von 11 Wochen alten Ferkeln, die aufgrund einer mysteriösen Schwäche ihrer Hinterbeine nicht mehr laufen konnten.
In Geweben des zentralen Nervensystems der Schweine stellte das Forscherteam Mikroverletzungen fest, die ein ihnen bislang unbekanntes Sapelovirus enthielten. Sapeloviren gehören zu einer Virusfamilie, die häufig bei Schweinen zu finden ist, doch der hier nachgewiesene Virusstamm unterscheide sich von allen anderen Sapeloviren, die bislang identifiziert worden seien, wie Arruda erläuterte.
Daher sieht Arruda im Zusammenhang mit diesem Virus noch viele offene Fragen. So sei das Forscherteam trotz der gefundenen Nachweise noch nicht völlig sicher, ob das Virus allein für die Verletzungen des Rückenmarksgewebes verantwortlich ist oder ob noch ein weiterer unbekannter Faktor zum Auftreten der neurologischen Symptome beiträgt. Ebenso könne man aufgrund der fehlenden wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Virus keine Aussage über seine Verbreitung treffen. Arruda zufolge lässt jedoch die Epidemiologie anderer Viren derselben Familie vermuten, dass dieser spezielle Virusstamm in den US-amerikanischen Schweinehaltungsbetrieben recht verbreitet sein könnte. Es sei allerdings davon auszugehen, dass nur ein geringer Anteil der virustragenden Schweine Symptome entwickele.
Donnerstag, 13. Oktober 2016/ Iowa State University/ Vereinigte Staaten.
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