Nach Aussagen der Rabobank müssten die Ferkelpreise in den Niederlanden 68 EUR pro Ferkel erreichen, damit die Sauenhalter aufgrund der steigenden Futter- und Energiekosten kostendeckend arbeiten können. Zu Beginn des zweiten Quartals stieg der durchschnittliche Ferkelpreis auf 60 EUR pro Ferkel, doch dieses Preisniveau konnte nicht gehalten werden. Nach dem Höchststand in der 13. KW sank der Preis nach und nach auf 39 EUR/25-kg-Ferkel in der 20. KW. Ferkelpreise in der Nähe des derzeitigen Break-even-Points gab es zuletzt im Sommer 2019 und von Ende 2019 bis in die erste Jahreshälfte 2020 hinein. Allerdings war die Nachfragesituation eine ganz andere als heute, da Chinas Schweinefleischimporte damals Rekordwerte verzeichneten. Laut Rabobank ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Ferkelpreis im Jahr 2022 die Gewinnschwelle erreicht, während das Angebot in ganz Europa schrumpfen dürfte.
Gesetzt den Fall, die Sauenhalter arbeiteten kostendeckend, läge der Selbstkostenpreis für Mastschweine im zweiten Quartal 2022 um 38 % höher als im ersten Quartal 2022. Um alle Kosten der Mastbetriebe zu decken, müsste der Schlachtkörperpreis bei 205 EUR je 100 kg Schlachtkörper liegen. Da die Schlachtkörperpreise selbst in der Zeit der hohen Nachfrage in den Jahren 2019 und 2020 unter diesem Niveau geblieben sind, erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass dieser Break-even-Point im Jahr 2022 erreicht wird. So etwa lag der Durchschnittspreis für Schweineschlachtkörper in der 20. KW in den Niederlanden bei nur 158 EUR je 100 kg Schlachtkörper. Aus diesem Grund stehen auch die Margen der Mäster unter Druck, und das, wo die Ferkelpreise derzeit unter dem Break-even-Niveau liegen.
Juni 2022/ Rabobank.
https://research.rabobank.com