Die polnische Delegation ersuchte die Kommission, Maßnahmen zur Verbesserung der Lage zu ergreifen, wie etwa die Aktivierung der Beihilfe für die private Lagerhaltung von Schweinefleisch, die Gewährung von finanziellen Unterstützungen an Schweineproduzenten und die Erschließung neuer Märkte.
Die Kommission erkannte den polnischen Vorschlag an, hielt es jedoch für verfrüht, Marktverwaltungsmaßnahmen für den Schweinefleischsektor einzuführen, und bekräftigte ihre Zusage, die Marktentwicklungen aufmerksam zu verfolgen.
Laut dem von Polen vorgelegten Bericht herrscht derzeit ein alarmierend niedriges Preisniveau. Der Durchschnittspreis für Schweineschlachtkörper der Klasse E liegt um 10 % unter dem Wert des Zeitraums 2013-2017 und um 20 % unter dem Vorjahreswert. In Polen war der Durchschnittspreis für Schweineschlachtkörper der Klasse E im ersten Quartal 2018 um 10 % niedriger als im gleichen Zeitraum 2017. Seit vielen Monaten kämpfen die polnischen Schweineproduzenten mit dem Problem der schwachen Produktionsrentabilität und Einkommensverlusten. Die derzeitige Preissituation auf dem Schweinefleischmarkt wird durch das verstärkte Angebot an Schweinefleisch auf dem EU-Markt beeinflusst. Einer der Gründe ist der Rückgang der Exporte der Europäischen Union.
Im ersten Quartal 2018 exportierte die EU rund 1 Million Tonnen Schweinefleisch, d. h. fast 2 % weniger als im gleichen Zeitraum 2017. Gleichzeitig stieg die Zahl der Schlachtungen: In den ersten beiden Monaten des Jahres 2018 lag sie um 6,5% über dem Vorjahr. Zudem führen die im Vergleich zum Vorjahr höheren Getreidepreise zu höheren Produktionskosten. Der Rückgang der Schweinepreise und der Anstieg der Futtermittelpreise verschlechtern die Rentabilität der Schweineproduktion, die seit einigen Monaten deutlich unter dem Durchschnitt liegt.
Die Einkaufspreise für Schweine in Polen sinken seit Anfang September 2017 kontinuierlich, mit Ausnahme einiger Wochen im Februar und März 2018. Darüber hinaus leiden die polnischen Erzeuger sowohl unter den Folgen der Auflagen, die im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest eingeführt wurden und ihnen den Weg in viele Exportmärkte außerhalb der Europäischen Union verschlossen haben, als auch unter den niedrigeren Preisen, die sie in den von den Auflagen betroffenen Gebieten erzielen.
Montag, 18. Juni 2018/ Consilium/ Europäische Union.
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