Laut dem Bericht der EU-Kommission über die kurzfristigen Aussichten für die Agrarmärkte wird für 2016 ein weiterer Anstieg der EU-Schweinefleischexporte erwartet, wenn auch in geringerem Maße (3 %) aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs und Angebots in den USA und Brasilien. Angesichts der Zunahme der inländischen Schweinefleischproduktion in Russland, der schwachen Wirtschaftslage und des Vorhandenseins anderer Lieferanten wird nicht damit gerechnet, dass die EU-Exporte nach Russland vollständig wiederaufgenommen werden können, auch wenn die Einfuhrbeschränkungen aufgehoben werden sollten. Eine Entscheidung der WTO über das mit gesundheitlichen Bedenken begründete Importverbot soll im April 2016 fallen.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch in der EU lag 2015 bei 32,5 kg und stieg damit gegenüber 2014 um knapp 1 kg an. Auf Grundlage der Produktions- und Exportprognosen für die EU wird erwartet, dass dieser Verbrauch im Jahr 2016 leicht abnehmen und sich 2017 mehr oder weniger auf dem Niveau der letzten zehn Jahre stabilisieren wird.
Was die Produktion angeht, so haben manche Erzeuger trotz günstiger und stabiler Futtermittelpreise wegen niedriger oder fehlender Gewinnspannen ihre Produktion reduziert, während andere versuchen, ihre jüngsten Investitionskosten abzudecken und die niedrigen Preise durch eine Produktionssteigerung zu kompensieren. Demzufolge wird mit einer Stabilisierung der Schweinefleischproduktion im Jahr 2016 und einem leichten Anstieg um weniger als 1 % im Jahr 2017 gerechnet.
März 2016/ GD Landwirtschaft/ Europäische Union.
http://ec.europa.eu/agriculture