Die größte Herausforderung der Weltmärkte ist und bleibt es, ein Gleichgewicht zwischen dem Überangebot in den USA und der EU und dem Einfuhrbedarf Chinas herzustellen.
„Das stagnierende Angebot und die starke Importnachfrage aus China werden dazu beitragen, dass sich der Weltmarkt für Schweinefleisch im zweiten Quartal 2016 über den erwarteten jahreszeitlich bedingten Anstieg hinaus erholt“, so der Rabobank-Analyst Albert Vernooij. „All dies wird sich in dem von der Rabobank errechneten Schweinefleisch-Preisindex der fünf führenden Erzeugerländer niederschlagen, der besser ausfallen wird als erwartet, was besonders die Erzeuger in der EU begrüßen werden.“
- China: Das knappe Angebot wird den chinesischen Schweinefleischmarkt weiter ankurbeln. Es wird erwartet, dass die Preise das derzeit bereits hohe Niveau noch überschreiten, was zu einem Anstieg der Importe bis auf voraussichtlich 2 Millionen Tonnen (+ 50 % im Jahresvergleich) führen wird. Mit einer Erholung des Angebots wird vor 2017 nicht gerechnet, da die neuen gesetzlichen Regelungen die Vergrößerung der Bestände erschweren.
- EU: Eine echte Erholung des EU-Markts wird erst dann einsetzen, wenn die großen Vorräte abgebaut sind, einschließlich der im Rahmen der privaten Lagerhaltung gelagerten Mengen. Es wird nicht damit gerechnet, dass die neuen Maßnahmen der EU-Kommission zu strukturellen Veränderungen der Wettbewerbsfähigkeit der Branche führen.
- USA: Der langsame Anstieg der Schweinebestände und die niedrigen Futtermittelpreise lassen auf eine positive Entwicklung der US-amerikanischen Schweinefleischbranche schließen. Allerdings könnten sich der derzeit starke US-Dollar und das Angebot anderer Ausfuhrländer negativ auf den US-Handel auswirken.
- Brasilien: Aufgrund des kontinuierlichen Wertverlustes des brasilianischen Real legen derzeit sowohl die Schweinefleischexporte als auch die Maisexporte zu. Während die Branche von ersteren profitiert, zwingt der verstärkte Maisexport sie dazu, ihre Strategien zur Maisversorgung neu zu definieren. Der sich hieraus ergebende Druck auf die Gewinnspannen wird noch bis zur zweiten Maisernte anhalten.
Donnerstag, 21. April 2016/ Rabobank.
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