Der Ausbruch schwerer Krankheiten kann zu Verlusten in der lokalen Produktion führen, insbesondere wenn es keine Heilung, keinen Impfstoff oder nur begrenzte Impfstoffbestände gibt. Diese Auswirkungen können einige Zeit andauern. So hat zum Beispiel das Auftreten der ASP in China dazu geführt, dass die Tierbestände in den infizierten Gebieten mindestens sechs Monate lang nicht aufgestockt werden dürfen. Die Auswirkungen erstrecken sich auch auf den Handel, wo die Folgen wohl noch schwerwiegender sind als die Produktionsausfälle, da das Auftreten von Krankheiten zu Einschränkungen im Handel des betroffenen Landes führt.
Rasante Ausbreitung der ASP in China
Die ASP ist in großen, modernen Betrieben ausgebrochen. Daher wird erwartet, dass sich der Produktionsanstieg deutlich verlangsamt. Während das Angebot an Schweinefleisch im ersten Quartal voraussichtlich noch ausreichen wird, dürfte später im Jahr ein echtes Versorgungsproblem auftreten, sodass damit gerechnet wird, dass die Schweinefleischimporte aufgrund lokaler Versorgungsengpässe deutlich zunehmen werden.
EU: relative Stabilität trotz ASP-Bedrohung
Der EU-Schweinefleischmarkt zeigt widersprüchliche Anzeichen. Während einerseits die Erwartungen auf höhere Importe seitens Chinas die Produktionsausweitung fördern, sind andererseits Belgien und Osteuropa von der ASP betroffen. Der Anstieg der Ferkelpreise in den letzten Monaten deutet auf ein begrenztes Angebot an Ferkeln hin, aber auch auf ein starkes Interesse an einer Produktionserhöhung. Der Brexit ist eine weitere „Wild Card“ für den EU-Handel, deren Auswirkungen voraussichtlich ab dem zweiten Quartal auftreten werden.
USA: kontinuierliches Produktionswachstum im Jahr 2019
Es wird davon ausgegangen, dass die Schweinefleischproduktion im Jahr 2019 um 4 % zulegen wird. Während die Schweinefleischexporte 2018 in einigen Märkten zurückgingen, konnten die Gesamtexporte dank umfangreicher Lieferungen nach Japan und Südkorea leicht gesteigert werden. Für 2019 wird eine weitere Verbesserung der Exporte erwartet.
Brasilien: bessere Ergebnisse für 2019 erwartet
Nach einem schwierigen und herausfordernden Jahr 2018 hat die brasilianische Schweinefleischindustrie im Jahr 2019 vielversprechendere Aussichten. Das Exportwachstum dürfte durch China angekurbelt werden. Auch die Tatsache, dass Russland mehreren Produktionsstätten erneut die Genehmigung zum Export erteilt hat, dürfte ebenfalls zum Anstieg der Exporte beitragen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass sich die Inlandsnachfrage aufgrund der positiveren Konjunkturaussichten weiter verbessert.
Januar 2019/ Rabobank/ Niederlande.
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