Die Preise für Ferkel und Schlachtkörper reagieren besonders sensibel auf Angebot und Nachfrage, da der Markt versucht, das Überangebot abzubauen. Die Schweinefleischproduktion in der EU27+GB ist im Februar 2022 gegenüber dem Vorjahr um 2,5 % zurückgegangen. Was die Nachfrage betrifft, so waren die Ausfuhren der EU27+GB im März 2022 im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um 30 % (439.000 t) rückläufig, wobei die Lieferungen nach China im Vergleich zum Vorjahr um 60 % zurückgingen.
Den Erwartungen zufolge dürfte die Importnachfrage Chinas 2022 um über 20 % schrumpfen. Obwohl die Importe im April bisher um 55 % unter denen des gleichen Zeitraums 2021 liegen, erwartet die Rabobank, dass die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2022 anziehen wird. Um die Margen wiederherzustellen, müsse daher das Angebot in Europa schrumpfen.
Ausgehend von der Annahme, dass die Exporte der EU27+GB in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 3,5 Mio. Tonnen zurückgehen und der Inlandsverbrauch auf dem Niveau von 2021 (19,5 Mio. Tonnen) bleibt, müsse die Schweinefleischproduktion laut den Prognosen der Rabobank um 6 % (1 Mio. t) gegenüber 2021 zurückgehen. Sollte der Verbrauch gegenüber 2021 um 2,5 % sinken, wäre eine Senkung der Schweinefleischproduktion in der EU27+GB um 8 % erforderlich. Für das Jahr 2022 erwartet die Rabobank einen Rückgang der Schweinefleischproduktion in der EU27+GB von mindestens 2 % im Vergleich zum Vorjahr, vor allem aufgrund eines drastischen Rückgangs in Deutschland.
Juni 2022/ Rabobank.
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