Laut der Zusammenfassung des Rabobank-Schweinefleischberichts für das erste Jahresquartal stellt COVID-19 weiterhin die größte Unsicherheit für die globale Schweinefleisch-Lieferkette dar. Die Pandemie hat zu zahlreichen Veränderungen im Supply Chain Management und dem Konsumverhalten geführt, die noch nicht abgeschlossen sind.
Die Inputkosten steigen weiter: Transportkosten, Energiepreise und Preise für Futtergetreide stellen zusammen mit den Personalkosten eine Herausforderung für die Schweinefleisch-Lieferketten dar. Und da es in einer sich abschwächenden Wirtschaft für Erzeuger und Verarbeiter schwierig ist, alle zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weiterzugeben, dürften die Gewinnspannen unter Druck geraten.
Es wird erwartet, dass die weltweiten Schweinefleischimporte und -exporte gegenüber dem Jahr 2021 zurückgehen werden, vor allem bedingt durch den Rückgang der chinesischen Importnachfrage, da sich die dortige Produktion nach und nach erholt. Obwohl die traditionellen Importländer – vor allem Japan und Südkorea, aber auch einige neue Importländer – ihre Einfuhren wahrscheinlich steigern werden, müssen die großen Exporteure ein neues Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage finden.
Die wichtigsten Punkte aus dem Rabobank-Bericht:
- China: Die schwache Nachfrage setzt die Schweinefleischpreise unter Druck. Die Schweinefleischproduktion wird aufgrund der verbesserten Qualität der Sauen zunehmen.
- Europa: Das Überangebot in Europa hält den Druck auf die Preise aufrecht. Die ASP breitet sich in Norditalien aus und könnte den Handel erschweren.
- USA: Das geringere Schweineangebot in der ersten Jahreshälfte wird die Preise stützen und zum Ausgleich der steigenden Kosten beitragen. Die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt sowohl die Schlachtungen als auch den Vertrieb und schwächt die Nachfrage.
- Brasilien: Das trockene Wetter lässt die Futtermittelpreise erneut steigen. Es wird erwartet, dass das Wahljahr zu mehr Volatilität auf dem Schweinemarkt führen wird.
- Südostasien: Sowohl die Coronavirus-Pandemie als auch die ASP-Ausbrüche wirken sich negativ auf die südostasiatischen Schweinefleischmärkte aus. Die Schweinefleischproduktion in Vietnam und auf den Philippinen wird weiter wachsen, wenn auch langsam.
- Japan: Die Nachfrage schwächt sich ab, während sich das Coronavirus weiter ausbreitet. Die Schweinefleischimporte bleiben auf einem hohen Niveau, da Rindfleisch teurer ist.
Januar 2022/ Rabobank.
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