China: Anstieg der Importe
Die ASP breitet sich weiter in China aus, wenn auch langsamer als zuvor. Die von der chinesischen Regierung ergriffenen Maßnahmen haben zur Auffüllung der Lagerbestände und zur Ausweitung der Produktion beigetragen, vor allem bei den großen Betrieben, die über eine besserer Biosicherheit und moderne landwirtschaftliche Einrichtungen verfügen. Da die Wiederaufstockung der Bestände hauptsächlich durch die Aufzucht von Jungsauen erfolgt, wird für 2020 ein weiterer Rückgang der lokalen Produktion erwartet, was die Gesamtproduktion von Schweinefleisch verringern wird. Damit dürften die Importe 2020 erneut Rekorde brechen.
Europa: langsames Produktionswachstum
Nach dem geschätzten leichten Rückgang im Jahr 2019 wird die EU-Schweinefleischproduktion im Jahr 2020 voraussichtlich um etwa 1 % zulegen, angetrieben von den hohen Preisen und der starken Exportnachfrage. Allerdings dürften Unsicherheiten wie die Aushandlung des Brexit-Handelsabkommens und die ASP-Risiken im Binnenmarkt die Produktion und den Handel der EU beeinträchtigen.
USA: kontinuierliches Produktionswachstum im Jahr 2020
Angetrieben durch das moderate Wachstum der Muttersauenbestände und eine verbesserte Produktivität wird die Schweinefleischproduktion im Jahr 2020 voraussichtlich um 3,2 % gegenüber dem Vorjahr steigen. Die Exportnachfrage nach Schweinefleisch wird aufgrund des nach der Umsetzung der Handelsabkommen mit China und Japan erwarteten Anstiegs der Lieferungen robust bleiben. Allerdings bleibt der Arbeitskräftemangel auch 2020 ein zentrales Problem, da das zunehmende Angebot an Schweinen die Kapazität der Fleischverarbeitungsunternehmen weiterhin übersteigt, ein Problem, das durch eine Beschleunigung der Arbeitsgeschwindigkeit gemildert werden könnte.
Brasilien: Anstieg der Exporte
Wie bereits 2019 beobachtet, dürften die Auswirkungen der ASP die internationale Nachfrage nach brasilianischem Schweinefleisch weiter ankurbeln. Auch die Binnennachfrage verbessert sich dank der laufenden Wirtschaftsreformen stetig. Da sich die Futtermittelkosten den Erwartungen zufolge weiterhin in einem vernünftigen Rahmen halten werden und das Preisniveau hoch bleiben wird, dürften die Gewinnspannen entlang der Produktionskette im Jahr 2020 stabil bleiben.
Januar 2020/ Rabobank/ Niederlande.
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