Nach den Prognosen, die das Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten (USDA) in seinem Bericht „Livestock and Poultry": World Markets and Trade“ veröffentlicht hat, wird ein Anstieg der Weltproduktion und ein Rückgang der Exporte erwartet, wobei beide Werte maßgeblich von China beeinflusst sind.
Produktion
Für 2023 wird ein Anstieg der weltweiten Produktion um 1 % auf 111,0 Mio. Tonnen prognostiziert, da die Produktion in China wächst. Chinas Schweinefleischproduktion wird voraussichtlich um 2 % zunehmen, da sich der Sektor mehr und mehr von den Auswirkungen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) erholt. Es wird erwartet, dass die hohen Futterkosten in China die Anreize zur Übermast von Schweinen verringern werden. Auch für die USA, Brasilien und Mexiko wird ein Produktionswachstum prognostiziert, das die Rückgänge bei anderen wichtigen Erzeugern wie der EU und dem Vereinigten Königreich (UK) mehr als ausgleicht.
Steigende Futtermittel- und Energiekosten sowie Umweltauflagen werden die EU-Produktion dämpfen.
Für die USA wird für 2023 mit einem Anstieg der Produktion um 1 % auf 12,4 Mio. Tonnen gerechnet, da die Schweinebestände allmählich zunehmen und die Tiere ein höheres Gewicht aufweisen.
Die Erzeuger im Vereinigten Königreich haben mit hohen Futterkosten und einer schwächeren Nachfrage nach heimischem Schweinefleisch zu kämpfen.
Brasilien und Mexiko bauen ihren jeweiligen Schweinesektor weiter aus, um einerseits die wachsende Inlandsnachfrage zu befriedigen, die zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Verbraucher nach Alternativen zu teurerem Rindfleisch suchen, und andererseits die höhere Exportnachfrage aus verschiedenen wichtigen Ländern zu bedienen.
Die Produktion in Vietnam erholt sich weiter, da die ASP-Bekämpfungsstrategie den Sektor vor großflächigen Ausbrüchen bewahrt hat.
Exporte und Importe
Die weltweiten Exporte werden den Erwartungen zufolge im Jahr 2023 um 2 % auf 10,5 Mio. Tonnen sinken, da die Importe Chinas das zweite Jahr in Folge schrumpfen.
Trotz der anhaltenden Probleme mit der ASP dürften auch die philippinischen Schweinefleischimporte zurückgehen, da die importfördernden politischen Maßnahmen im Jahr 2022 auslaufen: die vorübergehende Erhöhung der Importquoten für Schweinefleisch endete im Mai 2022, während die reduzierten Zölle bis Ende 2022 verlängert wurden.
Die Schweinefleischimporte des Vereinigten Königreichs dürften zunehmen, da erwartet wird, dass die Verbrauchergewohnheiten aus der Zeit vor der Pandemie zurückkehren und sich die Käufe weg vom Einzelhandel hin zur Gastronomie verlagern, wodurch sich die Nachfrage nach im Inland erzeugtem Schweinefleisch auf importiertes Schweinefleisch verlagert.
Die US-Exporte werden im Jahr 2023 aufgrund der nachlassenden Nachfrage wichtiger Importeure wie Mexiko und China voraussichtlich einen Rückgang verzeichnen.
Prognosen für die wichtigsten globalen Akteure
- China, auf das 47 % der Weltproduktion entfallen, wird voraussichtlich 52 Mio. Tonnen Schweinefleisch produzieren, was einem Anstieg von 2,0 % gegenüber 2022 (51 Mio. Tonnen) entspricht. Die chinesischen Importe werden voraussichtlich um 5,6 % von 1,8 Mio. Tonnen auf 1,7 Mio. Tonnen sinken.
- Die Produktion der Europäischen Union wird voraussichtlich um 0,4 % auf 22,6 Mio. Tonnen sinken, während sich die Exporte auf 3,8 Mio. Tonnen belaufen dürften, was einem Rückgang von 3,6 % gegenüber 2022 entspricht.
- Für die USA wird mit einem Anstieg der Produktion um 0,7 % auf 12,4 Mio. Tonnen gerechnet, während die Exporte voraussichtlich um 1,7 % auf nur noch 2,8 Mio. Tonnen sinken werden.
- Es wird erwartet, dass Japan mit 1,5 Mio. Tonnen der zweitgrößte Schweinefleischimporteur der Welt sein wird, obwohl die Einfuhren des Landes um 1,6 % zurückgehen dürften.
- In Brasilien wird die Produktion voraussichtlich um 1,6 % auf 4,4 Mio. Tonnen steigen. Auch bei den Exporten wird ein Anstieg von 2,7 % auf 1,3 Mio. Tonnen erwartet.
- Mexiko dürfte seine Produktion um 4,6 % auf ca. 1,6 Mio. Tonnen steigern und seine Position als drittgrößter Importeur der Welt behaupten, obwohl das Volumen voraussichtlich um 0,8 % auf 1,24 Mio. Tonnen zurückgehen wird.
333 Latam mit Daten des USDA/ Vereinigte Staaten.
https://apps.fas.usda.gov/