Laut dem USDA wird die Anzahl der Schweineschlachtungen in der Europäischen Union in diesem Jahr voraussichtlich um rund 2,5 Millionen Stück zurückgehen, aber immer noch an zweiter Stelle hinter dem Rekord des Vorjahres rangieren. Zwei Faktoren sind für die zukünftigen Entwicklungen von besonderer Bedeutung: die chinesische Importnachfrage nach Schweinefleisch und die Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP).
Während die Produktion im Jahr 2018 um 640.000 t Schlachtgewicht stieg, legten die Exporte nur um 140.000 t Schlachtgewicht zu, was auf die Bildung kommerzieller Lagerbestände hinweist. Aufgrund der FAS-Daten früherer Jahre wird der EU-Verbrauch auf maximal 21,0 Mio. Tonnen geschätzt. Infolgedessen dürften etwa 300.000 Tonnen für den späteren Verkauf im In- und Ausland gelagert worden sein.
Im Jahr 2019 wird die Anzahl der geschlachteten Schweine voraussichtlich sinken, aber aufgrund der höheren Gewichte wird erwartet, dass die Schweinefleischproduktion ein Volumen erreicht, das nur knapp unter dem Rekordniveau des Vorjahres liegt. Die neu produzierte Menge dürfte zusammen mit dem gelagerten Schweinefleisch das Exportgeschäft ankurbeln, das an die Zahlen des Rekordjahres 2016 anschließen könnte. Dabei werden Spanien und Portugal voraussichtlich die höchsten Produktions- und Exportzuwächse verzeichnen. Die höchsten Produktionsrückgänge dürften in Deutschland und Polen zu beobachten sein.
Trotz der Bestrebungen der EU-Schweinefleischbranche, das Exportgeschäft zu diversifizieren, wird China nach wie vor als der wichtigste Wachstumsmarkt angesehen. Infolge der ASP-Ausbrüche in China und der steigenden chinesischen Fleischnachfrage wird erwartet, dass die EU-Exporte nach China zulegen werden. Darüber hinaus dürften sich die chinesischen Einfuhrzölle auf US-Schweinefleisch als Wettbewerbsvorteil herausstellen. Obwohl den Zahlen zufolge vor allem Brasilien von dem geringeren Wettbewerb durch die USA in China profitiert, ist die EU weiterhin mit Abstand der größte Schweinefleischlieferant. Spanien, derzeit der größte Schweinefleischexporteur der EU, wird auch Mexiko und Südamerika stärker ins Visier nehmen. Im Juli 2018 führte Mexiko als Reaktion auf die US-Stahl- und Aluminiumzölle ein zollfreies Schweinefleischkontingent von 350.000 Tonnen Produktgewicht ein. Daher wird erwartet, dass die spanischen Schweinefleischexporte nach Mexiko weiter zunehmen werden. 2018 wurden etwa 10.000 Tonnen Schlachtgewicht an spanischen Schweinefleischerzeugnissen im Wert von 33 Millionen Dollar nach Mexiko exportiert, darunter vor allem hochwertiges gepökeltes, getrocknetes, geräuchertes und gefrorenes Schweinefleisch. Derzeit ist Mexiko Spaniens Hauptabnehmer außerhalb der EU für Serrano-Schinken.
Freitag, 22. Februar 2019/ GAIN-USDA/ USA.
https://gain.fas.usda.gov