Nach den Prognosen des Foreign Agricultural Service des US-Landwirtschaftsministeriums (FAS/USDA) wird die Zunahme der Schweineschlachtungen – vor allem in Spanien und Deutschland – zu einem Überangebot an Schweinefleisch führen, das vom gegenwärtig in der EU bestehenden Nachfrageniveau nicht absorbiert werden kann. Daher wird erwartet, dass die Schweinefleischausfuhren der EU im Jahr 2015 ein Rekordvolumen erreichen werden. Aufgrund der derzeitigen schlechten Marktbedingungen wird jedoch die Anzahl der Zuchtsauen zurückgehen, wodurch auch die Schweinefleischproduktion und die Ausfuhren im Jahr 2016 sinken werden. Laut dem FAS-Bericht soll der Sauenbestand im laufenden Jahr 2015 um etwa 135.000 Tiere schrumpfen.
Auf Grundlage der Prognosen zu Schlachtzahlen und -gewichten wird erwartet, dass die Schweinefleischproduktion im Jahr 2015 bis auf ein Rekordvolumen von 23 Millionen Tonnen ansteigt, ähnlich wie in den Jahren 2007 und 2011. Da jedoch die Binnennachfrage schwach ist, stellt die Erhöhung der Ausfuhren die einzige Möglichkeit dar, den Markt zu entlasten. So werden den Erwartungen zufolge die EU-Ausfuhren bis auf 2,35 Millionen Tonnen ansteigen, mit China als Hauptwachstumsmarkt. Den Ausfuhren förderlich sind die niedrigen Schlachtkörperpreise, die sich in diesem letzten Jahr aus der Schwäche des Euros gegenüber dem US-Dollar und dem chinesischen Yuan ergeben haben. Für 2016 wird jedoch erwartet, dass die EU-Schweinefleischausfuhren wieder sinken werden, hauptsächlich infolge des Wiederaufschwungs der US-Schweinefleischexporte in asiatische Länder.
Dienstag, 15. September 2015/ FAS-USDA/ Vereinigte Staaten.
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