Die weltweite Schweinefleischproduktion wird im Jahr 2024 voraussichtlich 124 Millionen Tonnen erreichen und damit im Vergleich zum Vorjahr leicht schrumpfen. Es wird erwartet, dass der Produktionsrückgang in China zusammen mit geringfügigen Rückgängen in Thailand und Kanada das Wachstum in anderen wichtigen Produktionsregionen wie den USA, der Russischen Föderation, Vietnam, der Europäischen Union und Brasilien kompensieren wird.
In China wird die Schweinefleischproduktion voraussichtlich zurückgehen, weil die Regierung den Bestand an Zuchtsauen von 41 auf 39 Millionen Tiere reduzieren will. Diese Entscheidung folgt auf eine Zeit des Überangebots, das einen Einbruch der Inlandspreise zur Folge hatte. Obwohl sich die Gewinnspannen der Erzeuger verbessert haben, zielt das Eingreifen der Regierung darauf ab, den Markt zu stabilisieren, indem das Angebot besser an die Nachfrage angepasst wird. Auch in Thailand wird eine Verringerung der Schweinefleischproduktion erwartet, um dem Überangebot und den niedrigen Preisen zu begegnen. In Kanada ist der erwartete Rückgang der Produktion auf geringere Schlachtkapazitäten, insbesondere im Osten Kanadas, und auf eine Verringerung des Zuchtbestandes zurückzuführen. Darüber hinaus beeinträchtigen Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weiterhin die Produktion in Südostasien, was zu Keulungen, Preisschwankungen und einem begrenzten oder negativen Angebotswachstum im Jahr 2024 führt.
Im Gegensatz dazu dürfte die Schweinefleischproduktion in den USA steigen, was auf Produktivitätszuwächse, die voraussichtliche Auflösung von Beständen aufgrund geringerer Gewinnspannen der Betriebe sowie auf niedrigere Futterkosten zurückzuführen ist, die zu höheren Schlachtgewichten beigetragen haben. Auch in der Russischen Föderation wird ein Anstieg der Schweinefleischproduktion erwartet. Gründe hierfür sind der wachsende Inlandsverbrauch und die starke Auslandsnachfrage, insbesondere nach der Öffnung des chinesischen Marktes. In Vietnam wird trotz der Probleme im Zusammenhang mit der ASP ein Produktionswachstum prognostiziert, das durch eine robuste Inlandsnachfrage und niedrigere Futterkosten unterstützt wird. Aufgrund niedriger Produktionskosten und einer steigenden Inlandsnachfrage dürfte Brasilien ebenfalls einen Zuwachs seiner Schweinefleischproduktion verzeichnen. In der Europäischen Union wird das Schweinefleischangebot 2024 nach zwei rückläufigen Jahren voraussichtlich weitgehend stabil bleiben, unterstützt durch ein reichliches Ferkelangebot, höhere Schlachtzahlen und niedrigere Futterkosten, die zu höheren Schlachtgewichten geführt haben.
FAO 2024. Meat Market Review: Emerging trends and outlook 2024. Rom.
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