X
XLinkedinWhatsAppTelegramTelegram
0
Lesen Sie diesen Artikel in:

Zoonosen in der EU auf dem Vormarsch

Die Zahl der Listeria-Infektionen erreichte ihren Höchststand seit 2007.

11 Dezember 2024
X
XLinkedinWhatsAppTelegramTelegram
0

Im Jahr 2023 erreichte die Zahl der Listeria-Infektionen ihren Höchststand seit 2007, während Campylobakteriose und Salmonellose nach wie vor die am häufigsten gemeldeten Zoonosen in der EU waren. Insgesamt nahmen die gemeldeten Fälle von Zoonosen beim Menschen zu, während bei lebensmittelbedingten Ausbrüchen ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. Die sind die wichtigsten Ergebnisse, zu denen der jährliche EU-Zoonosebericht „Eine Gesundheit“ der EFSA und des ECDC gelangt.

Die Zahl der gemeldeten Fälle von Listeria-Infektionen beim Menschen (2 952) stieg im Zeitraum 2019–2023 kontinuierlich an und erreichte ihren Höchststand seit 2007. Dies könnte mit der alternden Bevölkerung in Europa zusammenhängen – 21,3 % der Europäerinnen und Europäer sind heute über 65 Jahre alt, was im Zusammenhang mit der zunehmenden Prävalenz chronischer altersbedingter Erkrankungen das Risiko schwerer Symptome in älteren Altersgruppen erhöht. Kontaminierte verzehrfertige Lebensmittel, wie z. B. kaltgeräucherter Lachs, Fleischerzeugnisse und Milcherzeugnisse, sind dabei die häufigsten Infektionsquellen. Die neuesten Daten zeigen, dass der Anteil der Proben von verzehrfertigen Lebensmittelkategorien, die die Kontaminationsgrenzwerte für Listeria monocytogenes überschreiten, zwischen 0,11 % und 0,78 % liegt, wobei der höchste Wert für fermentierte Wurstwaren gemeldet wurde.

Campylobakteriose und Salmonellose waren in der EU die am häufigsten gemeldeten Zoonosen beim Menschen. Im Jahr 2023 wurden 148 181 Campylobakteriose-Fälle gemeldet, was einem Anstieg gegenüber den 139 225 Fällen im Jahr 2022 entspricht.

Nach der Campylobakteriose war die Salmonellose die am zweithäufigsten gemeldete gastrointestinale Infektion beim Menschen mit 77 486 Fällen, verglichen mit 65 478 Fällen im Jahr 2022. Nur fünfzehn Mitgliedstaaten und das Vereinigte Königreich haben jedoch alle festgelegten Ziele für die Reduzierung von Salmonellen bei Geflügel erfolgreich erreicht. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber 2022, als 19 Mitgliedstaaten alle Ziele erreicht hatten.

Darüber hinaus werden in dem Bericht lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche in der EU erfasst, d. h. Ereignisse, bei denen mindestens zwei Personen aufgrund desselben kontaminierten Lebensmittels dieselbe Erkrankung bekommen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 5 691 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche gemeldet; dies entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Infektionen beim Menschen, Krankenhauseinweisungen und Todesfälle stieg jedoch an, wobei die Zahl der Todesfälle den Höchststand seit einem Jahrzehnt erreichte. Salmonellen waren nach wie vor die Hauptursache für lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche, Fälle, Krankenhauseinweisungen und Todesfälle. Die häufigsten Ursachen von Ausbrüchen von Salmonellose waren Eier und Eiprodukte, gemischte Lebensmittel und Masthähnchenfleisch. Die verstärkte Nutzung der Gesamtgenomsequenzierung verbesserte die Sensibilität der Überwachung und die Fähigkeit, Ausbrüche in den Mitgliedstaaten, die sie umgesetzt haben, zu erkennen.

10. Dezember 2024 / EFSA/ Europäische Union.
https://www.efsa.europa.eu

Kommentare zum Artikel

Dieser Bereich ist nicht dazu bestimmt, Autoren über ihre Artikel zu befragen, sondern bietet Platz für eine offene Diskussion unter den 3drei3.de Nutzern.
Schreiben Sie einen neuen Kommentar

Zugang nur für registrierte 333 Nutzer. Um einen Kommentar zu schreiben, müssen Sie eingeloggt sein.

Sie sind nicht in diese Liste eingetragen. Aktuelles zum Schwein

Neuigkeiten der Schweineindustrie in deiner E-Mail

Melden Sie sich an und tragen Sie sich in die Liste ein.

Ähnliche Artikel