Am 21. April fand im französischen Nantes eine große Konferenz zum Thema Schweinegesundheit statt, auf der neue Erkenntnisse vorgestellt wurden, die belegen, dass die Krankheit PRRS sich stärker auf die Produktionskosten der Schweinemast in Europa auswirkt als bisher angenommen. Ebenfalls wurde darauf aufmerksam gemacht, dass der europäische Typ des PRRS-Virus weiterhin mutiert und damit neue pathogene Stämme auftauchen.
Die Fachreferenten befürworteten die Durchführung von Bestandsimpfungen unter Einbeziehung von sowohl Sauen als auch Ferkeln als beste Lösung, um die Krankheit in den einzelnen Betriebseinheiten unter Kontrolle zu halten.
Die Konferenz, das erste „EuropeanPRRSpectiv Symposium“, wurde von Boehringer Ingelheim Animal Health exklusiv für Europa organisiert. Im letzten Jahr feierte der Boehringer-Impfstoff Ingelvac PRRS MLV gegen das Virus des Porzinen Reproduktiven und Respiratorischen Syndroms das 20-jährige Jubiläum seiner Markteinführung. So stand auch die 20-jährige Zusammenarbeit mit Tierärzten und Schweineproduzenten im Mittelpunkt des letzten Asian PRRSpective Symposiums, das im November 2014 in Hongkong stattfand. Boehringer Ingelheim hat in den letzten acht Jahren bereits mehrere dieser PRRS-Konferenzen in Asien veranstaltet, ebenso wie ähnliche Tagungen in den Vereinigten Staaten.
Im Fokus des europäischen Symposiums, an dem um die 250 Spezialisten für Schweinegesundheit und Schweineproduktion aus ganz Europa teilnahmen, standen die neuesten wissenschaftlichen und praktischen Informationen zur Diagnose und Kontrolle der Krankheit in Europa.
Zu Beginn der Konferenz wurde daran erinnert, dass das PRRS-Virus in kommerziellen Schweinehaltungsbetrieben auf der ganzen Welt verbreitet ist und sich erheblich auf die Produktionskosten der betroffenen Betriebe auswirkt, da es Atemwegserkrankungen bei Mast- und Schlachtschweinen sowie Reproduktionsstörungen bei Sauen und eine erhöhte Ferkelmortalität verursacht.
Einem Vortrag des EuropeanPRRSpective zufolge werden die jährlich von der Krankheit verursachten Kosten allein in Europa auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Verglichen mit Zuchtschweinbeständen entsteht mehr als die Hälfte dieser Kosten aufgrund der Auswirkungen des Virus auf Mast- und Schlachtschweine. Natürlich bestehen von Land zu Land große Unterschiede, doch in den meisten Fällen werden die Kosten auf 5-10 Euro pro vermarktetem Schwein und auf 100-200 Euro jährlich pro Zuchtsau beziffert.
PRRS bleibt weiterhin eine Krankheit, deren Bekämpfung sowohl für die Tierärzte als auch für die Landwirte frustrierend ist. Wie ein Referent in Nantes erläuterte, kann das Virus, selbst nachdem eine Sauenimpfung gewährleistet, dass keine virämischen Ferkel geboren werden, immer noch in den Aufzuchtbeständen und unter den Mast- und Schlachtschweinen zirkulieren, wenn nicht strengste Biosicherheitsmaßnahmen angewendet werden. Ebenfalls ist es möglich, dass ein Kontakt mit dem Virus nur zu einem Teilschutz führt, sodass sich sogar geimpfte Schweine infizieren können, wenn auch die Tiere in diesen Fällen nur schwache Symptome zeigen und die Infektion rasch vorübergeht.
Hieraus ergibt sich die Erkenntnis, dass Ferkel bei der Kontrolle von PRRS in den Schweinehaltungsbetrieben eine wichtige Rolle spielen, was bedeutet, dass eine Bestandsimpfung sowohl Sauen als auch Ferkel einschließen sollte. Da diese Bestandsimpfungen auf systematische Weise durchgeführt werden müssen, hat Boehringer Ingelheim Animal Health den 5-Step Process entwickelt, der ihren Kunden als Leitfaden für die korrekte Anwendung eines PRRS-Impfschemas in ihren Beständen dienen soll.
28. April 2015 – Boehringer