Westfleisch hat das Geschäftsjahr 2017 mit Rekorden bei Umsatz, Absatz und Schlachtungen abgeschlossen. Das erklärten die geschäftsführenden Vorstandsmitglieder Carsten Schruck (44), Steen Sönnichsen (50) und Johannes Steinhoff (54), die am Mittwoch erstmals in dieser Konstellation durch die Generalversammlung der Westfleisch SCE führten. Sönnichsen verantwortet seit Dezember 2017 als Mitglied des Vorstands das Ressort „Produktion und Vertrieb Frischfleisch“.
„Gegen den Trend der bundesweit rückläufigen Fleischerzeugung konnten wir unsere Schlachtzahlen und den Fleischabsatz steigern und zufriedenstellende Ergebnisse erzielen“, erklärte Finanzvorstand Carsten Schruck. Er kündigte eine gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent gestiegene Dividende an: Die eingelegten Geschäftsguthaben der Anteilseigener und landwirtschaftlichen Mitglieder werden mit 4,2 Prozent verzinst; zusätzlich wird ein nach Tierarten gestaffelter Sonderbonus in einer Gesamthöhe von rund drei Millionen Euro ausgeschüttet.
Neue Höchstmarken
„Der Konzernumsatz stieg im vergangenen Jahr um 11,4 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro“, sagte Schruck. „Das ist ein neues Allzeithoch in der Unternehmensgeschichte.“ Das EBITDA legte um 16 Prozent auf 71,3 Millionen Euro zu. Trotz des negativen Bundestrends in der Fleischerzeugung konnte Westfleisch seine Produktionszahlen verbessern: 8,26 Millionen Schweine inklusive Sauen wurden 2017 geschlachtet – 2,7 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Für Großvieh, also Bullen, Kühe und Kälber, erhöhten sich die Mengen um 1,5 Prozent auf rund 424.000 Tiere.
„Beim Absatz legten auch unsere Tochterunternehmen WestfalenLand und Gustoland zu. Im Bereich‚ Convenience-Produkte‘ und ‚SB-Frischfleisch‘ konnten wir unsere Position weiter festigen“, ergänzte Johannes Steinhoff, der im Vorstand für den Bereich ‚Weiterverarbeitung‘ verantwortlich ist.
Export bleibt tragende Säule
Das Auslandsgeschäft spielt für den Absatz nach wie vor eine tragende Rolle, die Exportquote lag bei rund 44 Prozent. Doch gab es Unterschiede zum vorangegangenen Geschäftsjahr: Boomten in 2016 noch die Ausfuhren in Drittländer, allen voran in die Volksrepublik China, waren die Exporte dorthin in 2017 rückläufig (-4,8 Prozent). Beflügelt zeigte sich hingegen das Geschäft im EU-Binnenland: Hier stiegen die Ausfuhren deutlich um 10,5 Prozent und konnten so den Drittland-Rückgang in Teilen ausgleichen.
Wegweisende Investitionen
„Der Brandschaden am ehemaligen Fleischcenter Paderborn konnte 2017 nach rund eineinhalb Jahren Verhandlung final abgeschlossen werden“, berichtete Schruck. „Mit den aus dem Versicherungsfall hervorgegangenen Mitteln werden wir vorrangig die bestehenden Westfleisch-Standorte modernisieren und weiterentwickeln.“
„Wir haben dabei insbesondere die Sparte Schwein im Blick, damit Westfleisch weiterhin international ganz oben mit dabei ist“, ergänzte Vorstandskollege Sönnichsen. „Mit den Investitionen sichern wir die Zukunft des Unternehmens für die kommenden Jahre.“
90 Jahre Westfleisch
„2018 jährt sich das Bestehen unseres Unternehmens zum 90sten Mal“, freute sich der ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende Dirk Niederstucke. „Das wir als – inzwischen europäische – Genossenschaft so gut und solide aufgestellt sind, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis der intensiven Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärte Niederstucke. Als regional verwurzeltes Unternehmen haben wir uns zu diesem speziellen Anlass entschlossen, soziale Projekte im Umkreis unserer Standorte mit einer Geburtstagsprämie zu unterstützen.“
Schwerpunkt Tierschutz
„Die Sensibilisierung für einen weiter verbesserten Schutz der Tiere wird einer der Schwerpunkte der kommenden Monate“, betonte Sönnichsen. „Aktuell bieten wir für unsere Mitglieder Beratungsangebote und Schulungen an“, sagte Sönnichsen. Die Akzeptanz bei den Landwirten ist riesig, bis Jahresende sollen über 500 Teilnehmer informiert worden sein.
20. Juni 2018 - Westfleisch