EU-Schweinefleischproduktion und -exporte voraussichtlich weiterhin rückläufig

30. März 2023/ Europäische Kommission/ Europäische Union.
https://agriculture.ec.europa.eu

18-Mai-2023 (vor 1 Jahre 5 Monate 15 Tage)

Die Schweinefleischproduktion ist 2022 in den meisten EU-Mitgliedstaaten gesunken, und zwar im Durchschnitt um 5,6 %. Wichtige Produzenten wie DE, PL, DK, ES, BE und IT verzeichneten starke Rückgänge. Laut der Viehbestandserhebung vom Dezember 2022 ging die Zahl der Zuchtsauen im Jahr 2022 um eine halbe Million Tiere zurück (-4,6 %), nachdem der Bestand im Jahr 2021 um 370.000 Tiere geschrumpft war (-3,6 %). Auch der derzeitige Bestand an Mastschweinen ist in allen Kategorien sehr gering.<p>Ver&auml;nderung des Zuchtsauenbestands in den wichtigsten Erzeugerl&auml;ndern der EU (in 1000 Tieren). Quelle: GD Landwirtschaft und l&auml;ndliche Entwicklung auf Grundlage von Eurostat-Daten</p>

Es wird davon ausgegangen, dass sich die Situation der Afrikanischen Schweinepest im Jahr 2023 nicht drastisch ändern wird und dass dies weiterhin starke Reaktionen in den betroffenen Ländern und bei den Handelspartnern auslösen wird. Da die Futtermittelpreise langsam sinken, dürfte sich der größte Druck auf die Gewinnspannen abschwächen. Dies könnte auch zu etwas höheren Schlachtgewichten führen. Es wird erwartet, dass die Schweinefleischproduktion im Jahr 2023 insgesamt um 5 % zurückgehen wird.

Aufgrund des knappen Angebots bewegen sich die Schweinefleischpreise in der EU weiterhin auf Rekordniveaus. Dadurch sind die EU-Schweinefleischexporte auf dem Weltmarkt relativ weniger wettbewerbsfähig als die anderer Exporteure. Die EU-Schweinefleischexporte gingen 2022 um mehr als 16 % zurück, was vor allem auf einen Rückgang der Lieferungen nach China um 50 % zurückzuführen ist, eine Tendenz, die sich 2023 voraussichtlich nicht mehr umkehren wird. Diese Einbußen konnten teilweise durch die Umleitung der Exporte in andere Bestimmungsländer wie Japan (+23 %), die Philippinen (+21 %), Südkorea (+12 %) und Australien (+19 %) ausgeglichen werden. Insgesamt dürften die Schweinefleischexporte im Jahr 2023 um 3 % zurückgehen.<p>EU-Schweinefleischexporte nach Haupthandelspartnern (in 1000 t Schlachtgewicht). Quelle: GD Landwirtschaft und l&auml;ndliche Entwicklung auf Grundlage von Eurostat-Daten</p>

Die EU-Schweinefleischimporte aus dem Vereinigten Königreich stiegen im Jahr 2022 um fast 28 % und machten damit etwas weniger als 85 % der gesamten EU-Importe aus. Da mit einem Rückgang der Produktion im Vereinigten Königreich gerechnet wird, bestehen kaum Möglichkeiten, die Importe aus diesem Land zu erhöhen. Daher wird erwartet, dass die EU-Schweinefleischimporte im Jahr 2023 nur um ca. 2 % steigen werden.

Aufgrund des begrenzten Angebots ging der Binnenverbrauch in der EU im Jahr 2022 um 2,8 % zurück und lag im Durchschnitt bei 31,8 kg pro Kopf. Dieser Wert dürfte 2023 weiter um etwa 5,9 % sinken und seinen Tiefpunkt erreichen (durchschnittlich etwa 30 kg pro Kopf).